Ziel des Deutschland-Monitors ist es, durch regelmäßige Datenerhebungen und vergleichende Analysen über die Zeit hinweg Erkenntnisse über kurzfristige Veränderungen der gesellschaftlichen Stimmungslagen sowie deren Konstanz und Wandel im Laufe der Zeit zu gewinnen. Zusätzlich zu den wiederkehrenden Fragen der Basisbefragung wird es jährlich ein wechselndes Schwerpunktthema geben. Dem Vorbild des Thüringen-Monitors folgend, sollen die Ergebnisse der jährlichen Befragung einerseits Politik und die breitere Öffentlichkeit informieren sowie andererseits eine Basis für wissenschaftliche Analysen und Debatten bilden. Das Verbundprojekt wird gemeinsam an den Standorten Jena, Halle (Saale) und Mannheim durchgeführt und ist in Jena am Institut für Politikwissenschaft und dem KomRex angesiedelt.
In der geförderten dreijährigen Pilotphase (2023-2025) konzentriert sich der Deutschland-Monitor auf die Umsetzung und Weiterentwicklung der inhaltlichen Konzeption. Gleichzeitig werden verschiedene methodische Varianten getestet, um Vor- und Nachteile von Design, Erhebungsmethoden und Frageinhalten evidenzbasiert bewerten zu können. Diese Ergebnisse sollen als Grundlage für eine anschließende Verstetigung sowie kontinuierliche Weiterentwicklung des Deutschland-Monitors dienen.
Ein zentrales innovatives Merkmal des Deutschland-Monitors ist die Einbeziehung der regionalen Ebene in die Erhebung. Angesichts der Vielfalt der Regionen und der Bedeutung der kommunalen Autonomie in Deutschland, wird die bundesweite repräsentative Befragung durch eine systematische Erhebung regionaler Einstellungsdaten auf der Kreisebene erweitert. Bisher stehen für diese politische Ebene nur sporadisch Daten aus Querschnitts- und Längsschnittbefragungen zur Verfügung. Durch diese Ergänzung können künftig deutschlandweite Befunde und deren regionale sowie sozialräumliche Unterschiede vergleichend betrachtet werden, und darüber hinaus kann die Querschnittsbetrachtung für beide Ebenen entlang der Zeitachse kombiniert werden. Ein besonderer inhaltlicher Fokus der Regionalisierung liegt in der vergleichenden Untersuchung gesellschaftlicher Dynamiken in strukturstarken und strukturschwachen Regionen Deutschlands. Der Deutschland-Monitor versteht sich damit als offener Beitrag um die Herstellung bundesweit gleichwertiger Lebensverhältnisse.
Projektleitung: Prof. Dr. Marion Reiser (Universität Jena) gemeinsam mit Prof. Dr. Everhard Holtmann (zsh Halle/Universität Halle-Wittenberg) und
Prof. Dr. Reinhard Pollak (Universität Mannheim/GESIS)